Wir wollen bleiben! Unsere Hausgemeinschaft in der Rigaer Straße Ecke Liebigstraße ist bedroht. Als Mieter:innen der Rigaer Str. 95, 96 und Liebigstr. 14 sind wir eines der Eckhäuser am Dorfplatz im Friedrichshainer Nordkiez. Erfahrt mehr über uns.
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Die Bewohner:innen
Versammlung am Dorfplatz im Rahmen der Fête de la Musique Berlin 2023.
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Viel Applaus für unseren Beitrag bei der diesjährigen Fête de la Musique Berlin 2023.
Viel Applaus für unseren Beitrag bei der diesjährigen Fête de la Musique Berlin 2023.

Wir sind die Bewohner:innen der Rigaer Str. 95, 96 und Liebigstr. 14. Wir sind eines der Eckhäuser am Dorfplatz im Friedrichshainer Nordkiez. Wir leben an einer geschichtsträchtigen Ecke. Unsere Häuser wurden einst von Menschen besetzt, anschließend von der WBF an die Bewohner:innen vermietet und dann immer wieder verkauft. Die Liebig 14 wurde 2011 geräumt. Einige von uns leben mehr als 30 Jahre in einem der Häuser, andere sind vor wenigen Jahren eingezogen. Nun droht der Verkauf der Häuser als Eigentumswohnungen.

Unsere drei Häuser bestehen zusammen aus 32 Wohnungen, hier wohnen 55 Menschen im Alter von 1 bis 60 Jahren. Im Erdgeschoss gibt es eine Kita. Unser nachbarschaftliches Verhältnis ist respekt- und vertrauensvoll. Wir kennen uns, nehmen füreinander Pakete an, gießen die Blumen, füttern die Katzen und plaudern bei zufälligen Treffen im Hof. Wir veranstalten Gemeinschaftstreffen, wir grillen zusammen, treffen uns zum Tischtennis-spielen. Wir sind ein ganz normaler Großstadtmix aus Familien, Wohngemeinschaften, Alleinlebenden, Selbstständigen, Studierenden und noch viel mehr.

Mimilieuschutz statt Verdrängung!
Milieuschutz statt Verdrängung!

Was uns eint? Wir wohnen gerne hier! Der Kiez rund um den Dorfplatz ist unser Zuhause.

Im Januar 2023 haben wir durch einen Aushang erfahren, dass unsere Treppenhäuser und Hauseingänge renoviert werden. 3 Wohnungen standen zu dem Zeitpunkt bereits leer, mittlerweile sind es 5. All dies interpretierten wir als Vorboten für einen Verkauf der Häuser. Mittlerweile haben die Vertreter:innen der Eigentümerin ihre Verkaufsabsicht auch bestätigt. Zudem haben wir erfahren, dass unsere Häuser bereits in einzelne Wohnungen aufgeteilt wurden, was einen Verkauf unserer Wohnungen als Eigentumswohnungen ermöglicht. Beim Blick auf die Entwicklungen am Berliner Wohnungsmarkt in den vergangenen Jahren wächst bei uns die Sorge, dass wir durch den Verkauf der Häuser bzw. der Wohnungen und die möglichen Eigenbedarfsansprüche neuer Eigentümer:innen kurz- oder langfristig aus unseren Wohnungen ausziehen müssen. Die Gefahr durch Verdrängung durch Eigenbedarfsansprüche liegt auf der Hand.

Wir sind eine Gemeinschaft, wir leben hier zusammen! Wir haben eine Menge in unseren Häusern erlebt. Wir wollen nicht als Stückchen verkauft werden!

Wir wollen hier weiterhin wohnen. Zu Mieten, die wir uns leisten können. Wenn wir unsere Wohnungen verlieren, befürchten wir, dass keine von uns eine neue Wohnung im Kiez oder auch nur in der Innenstadt finden wird, die bezahlbar ist. Und wir wollen, dass die Mieten in unseren Häusern auch für die Menschen bezahlbar bleiben, die nach uns hier wohnen werden. Wir wollen nicht die nächsten Opfer der Verdrängung werden. Unsere Wohnungen sollen nicht die nächsten Opfer von Mietspekulation werden. 

Es gab über das Bezirksamt erste Kontakte mit der Eigentümerin, in denen diese bekundet hat, die Häuser auch der Stadt oder einer Genossenschaft zu verkaufen. Der Kaufpreis, den sie uns angeboten haben, ist aber so hoch, dass er für keine Genossenschaft zu stemmen ist. Oder anders gesagt: Die Mieten würden dann so stark steigen, dass wir uns selbst weggentrifizieren.

Die Zeit drängt! Die Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten sind bis Ende Juli 2023 geplant. Wir gehen davon aus, dass wir ab diesem Zeitpunkt mit dem Verkauf unserer Wohnungen rechnen müssen.

Es ist Zeit, zu handeln. Jetzt!

Um den Verdrängungsprozess zu stoppen und eine langfristige gemeinwohlorientierte Lösung für unsere Häuser zu finden, müssen die Häuser dem Markt entzogen werden und in eine Genossenschaft übergeführt werden. Das werden wir nur erreichen, wenn wir mit der Unterstützung unserer Nachbar:innen und Freund:innen mit euch zusammen genug Gegendruck entfalten, um die Eigentümerin zu finanziellen Zugeständnissen zu bewegen.  Und den Bezirk und den Senat müssen wir dazu zwingen, eine finanzpolitische Lösung für unsere Häuser finden.

Man könnte sagen, es ist normal, wenn Menschen aus ihren Vierteln verdrängt werden, weil sie ihre Wohnung nicht mehr zahlen können. Man könnte sagen, es ist normal, weil das so viele Berlinerinnen betrifft. Weil unsere Ecke ja schon so aufgewertet wurde und die Teile der angestammten Bewohner schon verdrängt wurden. Aber das ist nicht normal. Es ist nicht normal, dass wir in einer solchen Unsicherheit leben. Es ist nicht normal, dass wir in unseren Jobs gute Arbeit leisten und nicht wissen, wie wir unseren Wohnraum zahlen sollen!

Lasst uns der drohenden Verdrängung die Kraft der Straße, die Kraft der Solidarität und die Kraft der Liebe entgegensetzen, um gemeinsam den Erhalt unserer Ecke, des Dorfplatzes und unseres Kiezes zu erkämpfen.

Links zu Medienbeiträgen:

nd: Rigaer Straße: Der Dorfplatz bleibt nicht derselbe
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174187.berlin-friedrichshain-rigaer-strasse-der-dorfplatz-bleibt-nicht-derselbe.html

taz: Am Dorfplatz droht die Verdrängung
https://taz.de/Rigaer-Strasse-Ecke-Liebigstrasse/!5938825/

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